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Notfallchirurgie im Praxisalltag

Grannen in Nase oder Rachen, Vergiftungen, allergische Reaktionen - die Notfälle im Tierarzt-Alltag sind vielfältig. Nicht alle diese Fälle lassen sich ohne die umfassende Ausrüstung einer Tierklinik behandeln oder geschehen nachts oder außerhalb der normalen Öffnungszeiten, doch Weichteil- und Abdominalchirurgisch können wir Ihren vierbeinigen oder gefiederten Gefährten bisweilen auch direkt in unser Praxis helfen. 

 

Hund und auch Katzen werden immer wieder vorgestellt, weil sie im Spiel, aus Gier oder beim Zerstören von Spielzeugen oder anderen Gegenständen Teile verschlucken. Bei Hunden kann man zum Beispiel durch das Füttern von Sauerkraut helfen und das Unverdauliche so den natürlichen Weg gehen lassen, bis es ausgeschieden wird. Wird das Verschlucken schnell genug bemerkt und der Tierarzt unverzüglich aufgesucht kann man manchmal auch durch Erbrechenlassen weitere Schwierigkeiten verhindern. Sollte es aber dann doch zu einem Magen- oder Darmverschluss kommen wird eine Operation oft unumgänglich.

 

Zuletzt wurden gleich zwei Katzen bei uns vorgestellt, die beide beim Spielen mit Geschenkband - einmal ein 73 cm langes Seidenband, und einmal ein versiegeltes, etwa 60 cm langes Bastband - leider beschlossen, das Spielzeug zu verschlucken. Durch Röntgen und Ultraschall lässt sich präzise sagen, wo sich der Fremdkörper befindet. Der notwendige Eingriff erfordert stets das Eröffnen der Bauchhöhle und ist mit entsprechenden Risiken verbunden. Auch das Vernähen von Darm oder Magen erfordert besondere Nahttechnik und ebenfalls höchste Vorsicht - besonders beim Wiederanfüttern nach dem Eingriff.

 

Im Fall dieser beiden Stubentiger konnten wir beide Patienten auf dem Wege der Besserung kurz nach der Operation nach Hause entlassen. Beide haben sich mittlerweile  erholt und sind vollständig genesen. Bleibt zu hoffen, dass sie ihre Lektion gelernt haben - und dass alle Haustierbesitzer, egal ob Katze oder Hund, ihren tierischen Liebling gut im Auge behalten und schnell genug eingreifen können, ehe etwas verschluckt wird, dass besser nicht in die Katze oder den Hund gehört.